Boeings neueste Flugzeuge sind 20-30% effizienter als ältere Modelle, die sie ersetzen. Die Nutzung moderner Flugzeuge bietet großes Potenzial zur Minderung von Emissionen in den nächsten Jahrzehnten.
Im Jahr 2019 flogen weltweit 4,5 Milliarden Menschen mit dem Flugzeug. Das ist mehr als das 50-fache der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland. In der gleichen Zeit wurden Waren im Wert von 6,5 Billionen Dollar über den Luftweg transportiert - etwa 35% des Werts aller in diesem Jahr transportierten Güter (atag.org, aviationbenefits.org).
Die Luftfahrt ermöglicht Reisen, Austausch und Handel über große Distanzen, wie es mit keinem anderen Verkehrsmittel in dieser Geschwindigkeit möglich wäre. Damit bietet sie einen wesentlichen Mehrwert für unsere Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns.
Um weiter diesen Mehrwert für die Gesellschaft leisten zu können, steht die Luftfahrt vor der Herausforderung, Treibhausgasemissionen zu vermindern und Klimaeffekte zu minimieren. 2,1% der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen auf die zivile Luftfahrt zurück (atag.org). Boeing verfolgt deshalb global und in Deutschland verschiedene Ansätze, um Emissionen zusammen mit anderen Akteuren der Branche bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren.
Die Nachhaltigkeitsstrategie von Boeing umfasst fünf Schlüsselbereiche
Flottenerneuerung
Operationelle Effizienz
Bis zu 10% der Emissionen lassen sich durch effiziente Planung für Betrieb und Wartung von Airline-Flotten einsparen. Beispiele dafür sind datenbasierte, effiziente Abläufe am Flughafen und eine optimierte Routenplanung, die Wetter und Verkehrsbedingungen berücksichtigt.
Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien wie nachhaltiger Flugkraftstoff (SAF), grüner Wasserstoff und elektrischer Strom können helfen, die Luftfahrt nachhaltiger zu machen. Boeings Verkehrsflugzeuge sind bereits heute zertifiziert für eine Mischung von 50% SAF.
Neue Technologien
Neue Ansätze, Ideen und Technologien sind nötig, um Netto- Null Emissionen bis 2050 zu erreichen. Boeing forscht an Konzepten zur Zukunft der Luftfahrt, die neue Systeme, Flugzeugdesigns und Antriebstechnologien umfassen.
Marktbasierte Maßnahmen
Boeing investiert in Projekte, zur permanenten Bindung von CO₂ aus der Atmosphäre. Auf diese Weise können auch unvermeidbare Emissionen ausgeglichen werden.
Highlights – Nachhaltig mit deutschen Partnern
Cascade Climate Impact Modell: Nachhaltigkeit messbar machen
Welchen Effekt hat nachhaltiger Flugkraftstoff? Wie viel CO₂ können wir mit modernen Flugzeugen einsparen? Und was ist das Potenzial batterieelektrischer Flugzeuge, um bis 2050 klimaneutral zu fliegen? Fragen wie diese beantwortet das Cascade Climate Impact Modell. Airlines und Privatpersonen können mithilfe von Cascade die Effekte verschiedener Maßnahmen und Strategien zur CO₂ Einsparung modellieren und veranschaulichen. Besonders beteiligt an der Entwicklung des Cascade Tools war das Boeing-Büro in Frankfurt am Main, das auf die Auswertung von Luftfahrtdaten spezialisiert ist.
Der Weg zur nachhaltigen Luftfahrt: Forschungsprojekte in Frankfurt am Main
Neben Cascade arbeitet Boeing in Frankfurt auch an weiteren Projekten für eine nachhaltigere Luftfahrt. Zum Beispiel erforscht Boeing in Frankfurt zusammen mit Partnern in Deutschland, wie man An- und Abflugverfahren an Flughäfen optimieren kann. Auch die Eingliederung neuer Antriebstechnologien in die heutige Infrastruktur wird von Boeing in Frankfurt erforscht.
Forschung zu Kondensstreifen: Kooperation mit dem DLR und der NASA
Neben der Reduktion von CO₂-Emissionen, ist auch die Entstehung von Kondensstreifen ein Fokus der Forschung im Bereich nachhaltiger Luftfahrt. Kondensstreifen entstehen, wenn Flugzeuge durch kalte und feuchte Luft fliegen. Sie stehen im Verdacht, Wärme in der Atmosphäre zu halten und auf diese Weise das Klima zu beeinträchtigen. Gemeinsam mit Partnern wie dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR), der NASA, United Airlines und weiteren Partnern, untersucht Boeing, ob sich die Entstehung von Kondensstreifen durch die Verwendung von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) reduzieren lässt. Im Rahmen des Projekts wurden Ende 2023 Testflüge durchgeführt, bei denen eine durch das DLR mit Sensoren ausgestattete DC-8 der NASA hinter einer 737-10 für United Airlines flog, die abwechselnd herkömmliches Kerosin und 100% nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) aus verschiedenen Tanks nutzte. Mehr zu den Testflügen in dieser Pressemitteilung.
Nachhaltig durch Leichtbau: Boeing Research & Technology München
Je leichter ein Flugzeug ist, desto weniger Energie muss für einen Flug aufgewendet werden. Boeing setzt deshalb bereits seit der Einführung des 787 Dreamliners auf die Verwendung von Leichtbaumaterialien wie Carbonfasern. Ganze 20% des Gewichts werden bei der 787 durch die Verwendung von Leichtbaumaterialien gegenüber herkömmlichen Aluminiumdesigns eingespart. Auch Boeing Research & Technology in München forscht im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz an der Weiterentwicklung von Materialien, mit denen zukünftige Flugzeuggenerationen noch leichter und effizienter werden. Darüber hinaus arbeitet Boeing in München an Methoden, mit denen Produktionsprozesse von Flugzeugen nachhaltiger gestaltet werden können. Dazu gehört die Additive Fertigung, mit der sich Materialabfälle während der Produktion reduzieren lassen. Die Forschung des Münchener Teams im Bereich Automatisierung hilft außerdem, den Energieverbrauch während der Produktion zu senken.
777X: Effizient mit deutschen Zulieferern
Die deutsche Firmengruppe Liebherr leistet als Boeing-Zulieferer einen entscheidenden Beitrag zur Kraftstoffeffizienz von Boeings neuestem Großraumflugzeug, der 777X. Liebherr baut für das Flugzeug bewegliche Flügelspitzen, die heruntergeklappt im Flug für erhöhten Antrieb und damit für bessere Treibstoffeffizienz sorgen. Der Grund dafür ist, dass lange, dünne Flügel aerodynamisch besonders effizient sind. Am Boden werden die Flügelspitzen nach oben geklappt, sodass sich die Spannweite in wenigen Sekunden von 71,8 Metern auf 64,8 Meter verringert. Auf diese Weise ist die 777X trotz deutlich erhöhter Spannweite im Flug am Boden nicht größer als frühere Generationen der 777 Flugzeugfamilie. So kann die 777X auch kleinere Flughäfen problemlos anfliegen.
Weitere Informationen zu Nachhaltigkeit bei Boeing unter https://www.boeing.com/sustainability